Du bist dein Lebenslauf - so entwickelst du ein überzeugendes Karrierenarrativ
- Nina Müller-Peltzer
- 18. Feb.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. März
Du hast in deinem beruflichen Leben schon viel geleistet, aber so richtig erkennbar wird das nicht in deinem Lebenslauf? Die einzelnen Stationen scheinen willkürlich gewählt, du hast Lücken und dir fällt es insgesamt schwer, dich im Bewerbungsgespräch zu verkaufen? Dir fehlen keine zusätzlichen Stationen, dir fehlt dein indiduelles Karrierenarrativ!
Aus der Ferne und ohne dich jemals gesehen, getroffen oder gesprochen zu haben, schätze ich dich folgendermaßen ein:
Du bist ein fleißiger, aufrichtiger und ehrlicher Mensch. Du arbeitest gern und bist gut in dem, was du machst. Du bist lösungsorientiert, aber auch selbstkritisch. Unaufrichtigkeit ist dir zuwider und nicht selten bist du dein größter Kritiker. Hab ich recht?
Warum weiß ich das? Weil du hier gelandet bist. Du hast vermutlich seit einiger Zeit den Wunsch, dich beruflich weiterzuentwicklen. Dabei ist dir aufgefallen, dass dein Lebenslauf bei Personalentscheidenden immer wieder Fragen aufwirft und die Lücken zwischen deinen Stationen bohrende Nachfragen mit sich ziehen. Zum Beispiel zu dem einen Jahr Backpacking, zum Abbruch deines ersten Studiums, zum völlig anderen Schwerpunkt beim zweiten Anlauf, oder zu anderen Unterbrechungen in deiner Karriere, die du eigentlich nie so richtig gut erklärt bekommst.
Du möchtest dich bewerben, aber du hast Angst, dass dein buntes Leben mit den vielen verschiedenen Stationen dich unstet und unzuverlässig wirken lassen. Und das, obwohl es gerade dir sehr wichtig ist, gute Arbeit zu leisten.
Deshalb hast du dich im Internet nach einer Lösung umgeschaut und bist hier gelandet. Und das ist toll, denn jetzt können wir gemeinsam auf deine Karriere blicken und dein Narrativ entwickeln. Denn jeder hat eins und es ist immer gut. Auch deins!
Mut zur Lücke – auch im Lebenslauf
Ja, das Soziologiestudium war vielleicht einfach aus der Not geboren. Aber mit 19 hättest du nicht gedacht, dass dein Herz für Jura schlägt...
So oder so ähnlich verlaufen übrigens die meisten Lebensläufe: man studiert erstmal drauf los oder bewirbt sich auf eine Ausbildung, meist auf Empfehlung der Eltern oder Freunde. Was soll man auch machen, so kurz nach Schulende, noch völlig neu und ganz am Anfang von mindestens 45 Jahren Berufstätigkeit. Da werden schon mal Entscheidungen gefällt, die man nach ein paar Jahren nicht mehr ganz nachvollziehen kann.

Zunächst mal: Du bist da nicht allein. 28 % der Bachelorstudierenden brechen schon nach dem ersten Semester wieder ab und wechseln das Studienfach. Und auch was den Rucksack-Urlaub oder sonstige Lücken im Lebenslauf angeht: 20 Prozent der Deutschen haben sich mal für längere Zeit (Reisen, Sabbatical, Neufindung...) aus dem Berufsleben zurückgezogen.
Letztes Jahr hat die Zahl der Männer, die Elternzeit nehmen mit 47 % einen neuen Höchststand erreicht. Du siehst, Arbeit ist nicht alles. Sie ist Teil unseres Lebens, das gefüllt ist mit einer Vielzahl an Stationen. Es entstehen immer wieder Lücken im beruflichen Werdegang, weil das Leben dazwischen kommt. Dafür muss sich niemand schlecht fühlen.
Life is what happens to us while we are busy making other plans - Allen Saunders
Aber gut, das interessiert den Personalleiter vielleicht eher weniger. Darum lohnt es sich, einmal tiefer in deine Stationen und Beweggründe zu schauen. Denn alle deine Stationen haben eine Gemeinsamkeit: Dich.
Entwickle dein persönliches Karrierenarrativ
Du hast in jeder deiner Phasen die für dich richtige Entscheidung getroffen. Die Phasen kamen und gingen, die Entscheidungen stehen auf deinem Lebenslauf. Jede deiner Entscheidungen bediente einen Aspekt deiner Persönlichkeit, zum Beispiel, wie dich beruflich gerne sehen würdest oder was du besonders gerne machst oder was du besonders gut kannst.
Um dein persönliches Karrierenarrativ nun zu entwickeln, brauchst du nicht unbedingt ein Coaching. Du kannst das auch alleine machen. Stelle dir dazu zu jeder Station und jeder Lücke folgende Fragen:
Was habe ich da genau gemacht?
Was wollte ich da machen?
Was war mir besonders wichtig?
Was hat mir besonders gefallen?
Warum ist es nicht dabei geblieben?
Was gefiel mir gar nicht?
Was davon würde ich heute noch gerne machen?
Was auf gar keinen Fall?
Je genauer, aufrichtiger und ehrlicher du dir diese Fragen beantwortest, desto klarer wirst du erkennen, was dein innerer Antrieb ist. Du bist doch wesentlich kreativer als gedacht? Dich treibt es doch mehr ins Analytische? Sicherheit ist für dich ein großes Thema und maßgeblich bei deinen beruflichen Entscheidungen? Du hast ein ganz anderes Bild von dem, was du magst, jetzt, wo du genauer drauf schaust? Super. Du bist dabei, dein berufliches Narrativ zu entwickeln. Es gab immer eine Richtung, auch wenn sie dir vielleicht erst durch diese Fragen bewusst wird.
Es geht nicht darum, einen perfekten Lebenslauf ohne Brüche zu präsentieren, sondern die Geschichte zu erzählen, die dich dorthin gebracht hat, wo du heute stehst. Eine Geschichte, die zeigt, wer du bist, was dich antreibt, wo du dich entwickelt hast und was du in Zukunft erreichen willst. Dein Karrierenarrativ gibt dir Sicherheit und Klarheit – nicht nur für Bewerbungen, sondern auch für dich selbst.

Wenn du Hilfe brauchst, bin ich da
Du möchtest dein Karrierenarrativ im Sparring mit mir entwicklen und mehr über deine Stärken und Leitmotive erfahren?
Dann lass uns sprechen. Sende mir eine Nachricht über das Formular im Footer, oder rufe mich einfach an.
Im kostenfreien Erstgespräch können wir deinen Bedarf klären und einen ersten Coachingtermin vereinbaren.
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